Emil Szymannsky

Szymannsky nannte seine Arbeit "Raumtiefe Malerei" weil er der Natur und der Seele aller Dinge, so tief wie möglich auf den
Grund gehen wollte. Seine Bilder verstand er nicht alsDekoration für Wände, sondern wollte Gefühle und Empfindungen aufbrechen.
Die leuchtenden Farben und die auf das Wesentliche reduzierten Linienfrührungen, verbunden mit dem Zusammenspiel der kalten
und warmen Farben, machten den Reiz seiner Bilder aus. Er setzt brennendes Rot neben Grün und Blau. Auch Nichtfarben, wie Weiß
und Schwarz, sorgen für kantige Abgrenzungen der Formen und Flächen. Oft heben die Bilder von der Realität ab und führen in
die selbst geschaffene Farbenwelt des Künstlers. Trotz der entnaturalisierten Darstellungsweise - violette Wolken, blaue Bäume,
rosa Laub, gelbe Erde und grünes Wasser, bleibt er den Gesetzmäßigkeiten der Natur verbunden. Auf der Palette hatte jede Farbe
ihren festen Platz, sinngemäß den Wechsel der Jahreszeiten angeordnet, so dass er von sich behaupten konnte, auch im Dunkeln
malen zu können. Nichts überlies er dem Zufall. Der Bildaufbau musste immer harmonisch mit Form und Farbe, sowie mit dem Licht
in Einklang stehen. Um die Wirkung noch zu erhöhen, setzte er meistens seinen Blick ins Gegenlicht, um dem Objekt noch mehr
Lebendigkeit zu verleihen. Auch in der übersteigerten Form, stand das Bild durch Weglassen einer Farbfläche oder einer äußerlichen
Strichführung, als Fragment im Raum, das trotzdem die ganze innere Fülle des gestalteten Elements in sich trug. Seine Freunde
behaupteten die Bilder von Emil Szymannsky wirken auch durch das was er nicht gemalt hat.

Dorfplatz

Wochenmarkt in Frankenthal 1928, Öl auf Papier 58,5/ 78 cm, signiert unten rechts
Stadt Frankenthal